Montag, 25. November 2013

Türkisblau von Maya Shepherd


Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Preis: 9,99€
Seitenanzahl: 268
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Inhalt:Dann sah ich sie. Es war wie in einem dieser kitschigen Hollywoodfilme in denen plötzlich alles in Zeitlupe abläuft. Alles um mich herum schien zu verblassen und der Fokus war nur noch auf Amy gerichtet. Ihr langes pechschwarzes Haar fiel in sanften Locken um ihr herzförmiges Gesicht. Schon aus der Entfernung stachen mir ihre türkisblauen Augen entgegen. So strahlend und faszinierend, wie ich es nie zuvor bei einem Menschen erlebt hatte. Ihr Mund war zu einem breiten Lächeln verzogen und als sie mich in eine Umarmung zog, nahm ich den Duft von Moschus war. Bei ihrer Berührung begann meine Kopfhaut zu kribbeln und eine Gänsehaut überzog meine Haut. Ich musste mich beherrschen sie nicht immer weiter anzustarren. Amy hatte etwas an sich, was ich noch nie vor ihr und auch nie wieder nach ihr wahrgenommen habe. Sie war einzigartig. Zwei Mädchen. Eine erste große Liebe.

Der erste Satz:
Kaum, dass ich den Zug verließ, bracht der Geräuschpegel des Kölner Hauptbahnhofs wie ein Gewitterschauer im Sommer über mich herein.

Details und meine Meinung:Obwohl mich das unscheinbare Buch mit der schlichten Zeichnung überhaupt nicht ansprach, hab ich der Autorin nach ihrer Anfrage zugesagt und das Buch kam kurze Zeit später bei mir an. Ich wollte auch jemandem wie Maya Shepherd die Möglichkeit geben, ihr Buch bekannt zu machen, schließlich steckt in jedem Buch auch ein Teil derer, die es geschrieben haben.
Der schlichte, aber auch gefühlvolle Schreibstil hat mich in die Welt von Mel geführt, in der ich mich wiederfinden konnte. Die Beziehung zwischen zwei Mädchen war für mich zu Anfang sehr ungewohnt, aber ich konnte mich schnell einfinden und Amy selbst ein wenig ins Herz schließen, was es einfacher machte. Völlig unpassend wäre für mich jede Art von Erotik in diesem Buch gewesen, aber meine Angst zu Anfang war völlig unbegründet. Mir hat natürlich der charmante Romanheld zum anschmachten gefehlt, aber es war nicht so schlimm wie befürchtet.
Ein großes Lob an die Autorin für die wundervolle Darstellung der Beziehungen und den Problemen, die damit einhergehen. Freundschaft wird zum zentralen Thema des Buches und ich konnte mich in jeder einzelnen Zeile wiederfinden. Wenn beste Freunde sich auseinanderleben, und dafür neuen begegnet.
Irritierend fand ich die vielen Zeit- und Ortsprünge, was einen unruhigen Eindruck erweckte. Amy als Adressatin war passend, denn jeder kennt wohl den einen Menschen, den man irgendwann verloren hat, aber nie wirklich vergessen kann. Ein Mensch, der sich verändert hat und mit dem man nicht mehr auf einer Wellenlänge ist, obwohl man sich mal sehr nahe stand.
Was dem Buch eindeutig fehlt ist Spannung. Und Details, Orte, Nebenhandlungen.
Außerdem haben mich die wirklich vielen Rechtschreibfehler gestört. Um das nicht als Kritikpunkt zu werten, habe ich die Autorin darauf angesprochen. Kann ja sein, dass ich nur eine vorläufige Fassung bekommen habe und in der endgültigen keine Fehler mehr sind, doch da die Autorin sich nach zwei Wochen immer noch nicht gemeldet hat, bewerte ich sie eben doch. Sie waren für mich in einem zu großen Maße vorhanden. Jeder kennt doch diesen einen Fehler in einem Buch, der einem sofort auffällt. Das kann den Lesefluß bereits beeinflussen, meistens kann man aber darüber hinwegsehen. Hier waren es manchmal drei auf einer Seite und ein gravierender Formatierungsfehler, der das Gesamtbild einfach zerstört. Leider bin ich der Meinung, dass man ein Buch in diesem Zustand nicht verkaufen sollte. Das kann selbst die Geschichte nicht mehr wett machen.

Fazit:1,5/5 Punkten.
Eine gefühlvolle Geschichte, ohne Spannung und mit einem für mich etwas befremdlichen Thema und zu vielen Rechtschreibfehlern, zu denen die Autorin keine Stellung nehmen wollte. Ein Flop war das Buch trotzdem nicht. Freundschaft wird groß geschrieben und die Beziehungen hätten nicht besser beschrieben werden können.


Gewinnspiel

Ich hab ein tolles Gewinnspiel auf einem viel zu unbekannten Blog gefunden! Vielleicht mögt ihr ja mal vorbeischauen, ich bin auf jeden Fall direkt Leser geworden.

http://mirjamsverruecktebuecherwelt.blogspot.de/p/gewinnspiel-runde-2.html

Sonntag, 10. November 2013

Gegen die Finsternis von Melissa Marr




Verlag: Carlsen
Preis: 8,99€
Seitenanzahl: 336
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Inhalt:
Wer ist Niall, dieser faszinierende Unbekannte, der so anders, so viel älter wirkt als Leslies übrige Freunde? Und warum taucht er immer öfter in ihrer Nähe auf? Leslie möchte ihn ansprechen, ihn kennenlernen - trotz der eindringlichen Warnungen ihrer Freundin Ash, die Dinge über ihn zu wissen scheint, die Leslie sich nicht träumen lassen würde ... Doch dann droht Leslie von ganz anderer Seite Gefahr: Als sie sich ihr lang ersehntes Tattoo stechen lässt, scheint dieses sie auf magische Weise zu verändern. Und als sie schließlich vom Reich der Dunkelelfen und ihren schauerlichen Geheimnissen erfährt, gerät sie in Panik ... Wird sich Niall, der seltsame Unbekannte, doch als ihr Beschützer entpuppen?

Der erste Satz: 
Irial beobachtete, wie das Mädchen die Straße hoch geschlendert kam: Angst und Wut bestimmten ihre Aura.

Details und meine Meinung:
Für mich war es schon etwas her, seit ich „Gegen das Sommerlicht“ gelesen habe und jetzt kam der zweite Teil an die Reihe.
Im ersten Moment war ich überrascht, dass Ashlyn nicht die Protagonistin des Buches ist, nachdem sie so viel im ersten Teil erlebt hat.
Doch Lesley ist ebenfalls ein Mensch, der viel zu erzählen hat. Ihr ständig betrunkener Vater und ihr Drogendealer von Bruder, ihre viel Arbeit um die Rechnungen zu bezahlen und die Tatsache, dass sie sich unbedingt ein Tattoo stechen lassen möchte.
Und mit genau diesem Tattoo fängt es an. Leider muss ich sagen, dass ich das mit dem Tattoo sehr vorhersehbar fand. So wie vieles an dem Buch.
Zum Hof der Finsternis gehört mehr als einfach nur Gewalt. Du steht für eine andere Art der Finsternis. Aber in das Reich der Schatten gehören wir beide. -S. 273
All seine Versuche, den König der Albträume, den König der Finsternis zu verkörpern, misslangen, weil sie so verzweifelt aussah. Er war es der strauchelte, nicht sie. -S.309
Die Personen, die ich bereits kannte wie Ashlyn und Keenan, waren mir plötzlich total fremd und Lesley ist zwar sympathisch, aber keineswegs für mich eine mitreissende Erzählerin. Bis zum Ende wirkt sie nicht richtig vertraut sondern wie ein netter, wichtiger Nebencharakter im Gegensatz zu Niall und Irial, um die sich das ganze zu drehen scheint. Deren Beziehung ist viel vielschichtiger und einfach ganz besonders. Die beiden haben die Geschichte für mich zu etwas besonderem gemacht und mich in ihre Welt hineingezogen.

All seine Versuche, den König der Albträume, den König der Finsternis zu verkörpern, misslangen, weil sie so verzweifelt aussah. Er war es der strauchelte, nicht sie. -S.309
Schwer waren am Anfang die vielen Namen genau wie die abstrakter Beschreibung der Elfen, die ich mir nur durch wenige Merkmale vorstellen könnte und nicht als ganze Gestalten, das wiederum lässt auch viel Platz für die Fantasie des Lesers.
Der Schreibstil ist schön und fesselnd, die Spannung im Buch eher mäßig. Mir hat es trotzdem Spaß gemacht und ich freue mich auf Band Drei.

Wie würdest du das Buch in einem Satz beschreiben?
Ein toller Schmöker für zwischendurch, der den Leser in eine geheimnisvolle Welt führt, die unsichtbar neben unserer existiert.

3,5/5 Punkten.

Samstag, 2. November 2013

Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater


Verlag: Script5

Preis: 18,95€
Seitenanzahl: 460
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Inhalt:
Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht.
Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Doch Blue trägt ein Geheimnis in sich: Seit sie sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

Der erste Satz:
Blue Sargent wusste mittlerweile schon gar nicht mehr, wie oft ihr gesagt worden war, dass sie ihrer wahren Liebe den Tod bringen würde.
Details und meine Meinung:
Als einzige Nicht-Sehende in einem Haus voller Wahrsagerinnen zu leben, kann wirklich nicht leicht sein. Ständig ist Blue mal wagen mal etwas konkreteren Zukunftsweisheiten ausgesetzt. Aber sie lebt damit, denn irgendwie hat sie ja doch eine Begabung: Sie macht es den anderen einfacher, etwas zu hören, weil sie die Signale verstärkt. Sie ist der Platz bei Starbucks, an dem jeder sitzen will. (weil da die Steckdose ist.)
Aber Wen der Rabe ruft dreht sich nicht einfach nur um Blues Leben, das sicherlich auch ein ganzes Buch wert wäre, sondern auch um Ganseys Suche nach dem alten walischischen König Glendower, von dem ich zuvor zwar noch nie gehört habe, dessen Geschichte jedoch sehr spannend klingt. Zu dieser Suche gehören die Ley-Linien, die selbst von einem Mysterium umgeben sind.
Das Leben der beiden führt sie zusammen und da beginnt es magisch zu werden. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als könnten die beiden nie auch nur befreundet sein, schaffen sie es langsam, hinter die Fassade des jeweils anderen zu blicken. Aber dann ist da noch Adam, Gansays bester Freund, und Blue mag ihn sehr. Ronan und Noah sind die anderen Freunde von Gansey und zu fünft machen sie sich auf die Suche nach dem verlorenen König und der Ley-Linie und gemeinsam entdecken sie nicht nur magische Orte, sondern auch eine Leiche. Dass sie auf der richtigen Spur sind, merken sie, als jemand hinter ihnen her ist.

„Es gibt nur zwei Gründe, warum eine Nicht-Sehende am Vorabend des Markustags einen Geist erblickt, Blue. Entweder du bist seine wahre Liebe … oder du hast ihn getötet.“ 
Maggie Stiefvater schafft es einfach, dass das Buch selbst magisch ist. Sie schreibt so wunderschön, dass die Wörter im Kopf des Lesers zum Leben erwachen. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich selbst in Cabeswater durch die Jahreszeiten gewandert. Sie schafft so beeindruckende Orte, zu denen nicht nur der magische Wald gehört, sondern auch Ganseys Apartment.
Und ebenso wie die Orte erwachen auch ihre Figuren beim Lesen zum Leben und das ist wohl das allerbeste an dem Buch. Jede der Figuren ist etwas ganz besonderes, hat ihre eigene Geschichte, ihren Charakter, Probleme und Angewohnheiten, sei es ein Familienstreit oder die eigene Herkunft, ein Ziel, das man sich für die Zukunft gesetzt hat oder die Tatsache, dass die eigenen Wörter oft zu Waffen werden, ohne das man es selbst merkt. Mir hat es wirklich unglaublich Spaß gemacht, die Figuren kennenzulernen. Damit das auch wirklich passiert, wechseln die Protagonisten, so dass der Leser von fast jedem auch einmal die Gedanken nachvollziehen kann, aber auch nicht so sprunghaft, dass man regelrecht aus der Geschichte hinauskatapultiert wird.
Die Handlung wurde durch die manchmal lustigen, manchmal eher scharfen Dialoge aufgelockert, auch wenn das Buch doch eher aus Beschreibungen besteht. Das war für mich auch der Grund, warum keine wirkliche Spannung aufkommen wollte, auch wenn der Schreibstil durchaus fesselnd war.
Schade fand ich, dass die Beziehung zwischen Blue und Adam so kurz gekommen ist, doch das macht es umso spannender für die nächsten Teile der Reihe.
Das Ende fand ich sehr verstörend, denn statt Antworten lieferte das nur noch mehr Fragen, die ich selbst mit ganz viel Fantasie nicht beantworten kann. Hoffentlich lässt der zweite Teil nicht allzu lange auf sich warten, denn ich bin gepackt und möchte unbedingt wissen, wie es mit den Ravenboys weitergeht und ob sie Gendower finden.

Fazit:
4/5 Punkten. Ein Buch voller Magie und toller Charaktere, dem es leider ein wenig an Spannung fehlt. Eine interessante Handlung gibt es trotzdem, die das Buch zusammen mit dem wunderschönen Schreibstil zu etwas ganz besonderem machen.

Wie würdest du das Buch in einem Satz beschreiben?
Das beste an dem Buch sind einfach die Charaktere.Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater