Samstag, 28. Juli 2012

Meeresflüstern von Patricia Schröder





Verlag: Coppenrath
Preis: 16,95€
Seiten: 409
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Buchtrailer: http://www.youtube.com/watch?v=OS3z1IWiG6M









Inhalt: 
Nach dem Tod ihres Vaters verlässt die siebzehnjährige Elodie ihre Heimatstadt Lübeck, um bei ihrer Großtante auf Guernsey zu leben. Als wenig später auf der Nachbarinsel ein Mädchen tot aufgefunden wird, glaubt sie, dass ihre Ankunft auf der Kanalinsel in irgendeinem Zusammenhang mit dem schrecklichen Vorfall steht. Aber wie ist das möglich? Und wer ist der wunderschöne Junge, dem Elodie in ihren Träumen begegnet? Dann, eines Tages, taucht dieser Junge plötzlich wie ein Geschöpf aus dem Meer vor ihr auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Elodie kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Und sie beginnt zu ahnen, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt und wie sehr ihr eigenes Schicksal mit den dunklen Legenden der Kanalinseln verknüpft ist.

Cover: 
Das Cover ist einfach perfekt. Die Farben passen zum Inhalt und Thema des Buches und man sieht es an und ist verzaubert. Und dann streichelt man darüber und kann fast glauben, es sei Sand, den man unter den Fingerkuppen spürt. Sand, den das Meer immer und immer wieder aufwirbelt. Einfach unglaublich!

Schreibstil:
Man ist wirklich dabei, aber für meinen Geschmack beschreibt Patricia Schröder einfach nicht genug. Dass sie viel recherchiert hat, merkt man, denn man fühlt sich beim Lesen, als wäre man selbst auf den Kanalinseln, aber bei Gefühlen und Gesprächen der Figuren fehlt einfach irgendetwas. Es gab außerdem keine Stellen, die bei mir in besonderer Form hängen geblieben sind.
Elodie ist die Ich-Erzählerin, aber irgendwie weiß man dennoch mehr als sie und das, finde ich, nimmt den ganzen die Spannung. Ich hatte das Bedürfnis, sie zu nehmen und zu schütteln und ich konnte nicht mit ihr mitfühlen.

Charaktere:
Die Charaktere sind gründlich ausgefeilt mit Ecken und Kanten und einem Leben "vor dem Buch". Das finde ich immer sehr wichtig, um das Ganze authentisch zu machen. Aber an manchen Stellen wirken sie einfach unrealistisch, trotz Hintergründe. Dieses Gefühl hatte ich vor allem bei der Protagonistin Elodie. Da trifft sie Ruby zum ersten Mal in ihrem Leben und sagt ihr sofort, dass ihr Vater seit ein paar Wochen tot ist und dass sie mit dem Verlust nicht klar kommt. So offen würde ich nicht einmal mit meiner Mutter darüber sprechen!
Und solche plötzlichen Geständnisse und ähnliches kommt öfter vor. In solchen Momenten bin ich einfach nicht mehr in der Geschichte und muss mich von vorne an das ganze herantasten. Und das ist mir irgendwie nie so ganz gelungen.

Details und meine Meinung:
Die Idee und alles drumherum ist einfach klasse und vor allem mal etwas völlig anderes, aber ich glaube, da hätte man einfach noch mehr rausholen können. Teilweise hat es die Autorin nahezu perfekt gemacht, aber die Geschichte in der Geschichte ist nur etwas für Leichtgläubige. Ganz ehrlich:  DNA, die teilweise von einem Menschen und teilweise von einem Delfin stamm und jeder glaubt das? Wo sind die, die an einen Fehler im Labor glauben oder an eine Verschwörung? Wo sind die Leute, die Elodie sagen, dass es keine Märchen gibt und dass die Mythen nicht wahr sind? Mir fehlen die Zweifler! Man braucht Leute die zweifeln, damit man sie überzeugen kann, denn ohne sich damit auseinandergesetzt zu haben, kann ich es nicht einfach so abkaufen. Ich wurde nicht überzeugt und ich gehöre dann wohl zu denen, die auf die Schiffe klettern und sagen, dass alle spinnen und dass das WIRKLICH bloß Delphine sind, die da vor der Küste herumschwimmen. Vielleicht hat jemand die DNA ja auch EXTRA zusammengebastelt und sie finden lassen, damit Leichtgläubige an so was wie eine Meeresbestie glauben.
Was mir gut gefiel, war, dass man am Anfang glaubt, Cyril wäre der tolle Kerl, um den es geht. Aber ich glaube, Elodie vergisst Cyril fiel zu schnell wieder. Meiner Meinung nach auch unrealistisch. Sie vergisst auch die Sache mit ihrem Vater immer und immer wieder. Auch viel zu unrealistisch. Und sie hat drei Tage lang hohes Fiber, weil sie mit dem Verlust von Gordy nicht klarkommt, den ihres Vaters schafft sie aber einfach so zu verdrängen, obwohl sie doch eigentlich wenigstens kurz an der Existenz von Nixen zweifeln sollte. Warum denkt sie nicht, dass sie verrückt wird?

Fazit:
Es hat mir wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Dass ich es so schnell durch hatte lag aber mehr an meiner Schlaflosigkeit am Wochenende statt an der Spannung, die das Buch erzeugt. Meine Erwartungen waren ziemlich hoch angesetzt und diese wurden nicht leider nicht erfüllt.
Trotzdem freu ich mich auf die Fortsetzungen, die ich mir auf jeden Fall kaufen werde, aber mitfiebern tu ich auch nach dem Buch nicht.

Wir würde ich das Buch in einem Satz beschreiben?
Die Magie fehlt einfach.

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